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#Starke Kopfschmerzen #Migräne #Vorbeugung #Linderung #Moderne Lifestyle

Wenn der moderne Lebensstill Kopfschmerzen macht

Bildschirmarbeit, Smartphone, Homeoffice, Stress – Sie kennen das sicher: Die Digitalisierung und die Erwartungen an unsere Leistungsfähigkeit haben unser Leben in den letzten 20 Jahren grundlegend beschleunigt und verändert. Wie Sie auf den veränderten Lebensstil reagieren, dabei achtsam mit sich selbst umgehen und Kopfschmerzen begegnen können.

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Was sind Kopfschmerzen des 21. Jahrhunderts?

Mit der Digitalisierung haben wir uns auf viele neue Technologien eingestellt. Wir sind rund um die Uhr erreichbar und fühlen uns häufig unter Stress. Stundenlang ohne Pause auf den Bildschirm zu starren, das ist unsere neue Normalität. Unsere Essenszeiten sind weniger geregelt: Es muss schnell gehen, also entscheiden wir uns zu oft für Fast Food zwischendurch – wer hat schon Zeit zu kochen? Im Homeoffice ist der Kühlschrank für einen kurzen Snack nicht weit. Es wartet bereits das nächste Online-Meeting. Dabei kommt auch unsere Flüssigkeitszufuhr zu kurz: Die meisten von uns trinken nicht ausreichend, und wenn, dann zu viel Kaffee.

Unser neuer flexibler Lebens- und Arbeitsstil frisst sich außerdem langsam in unsere Freizeit und macht ein entspanntes Privatleben schwer. In der Freizeit kleben wir viel zu oft an unseren Smartphones, statt uns zu bewegen oder bei Hobbies neue Kraft zu tanken. Wir schlafen häufig unruhig und nicht genug. Dabei wundern wir uns, wenn wir am nächsten Morgen zerschlagen sind, sobald der Wecker uns aus dem Schlaf reißt.

Kurz gesagt: Der neue, digitale Lebensstil überfordert unsere Gehirne und Emotionen. Kein Wunder, denn es wird viel von uns erwartet: mehr Flexibilität in allen Lebensbereichen, ortsunabhängige Kommunikation über verschiedene Zeitzonen hinweg und mehr Multitasking, um nur einige zu nennen. Gleichzeitig wird unsere Freizeit mit ihren Erholungsphasen, die wir dringend brauchen, immer stärker eingeschränkt. Die Work-Life-Balance gerät aus dem Gleichgewicht... und das laugt aus und macht gereizt. Kopfschmerzen können eine Folge davon sein. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Wie erkenne ich Kopfschmerzen des 21. Jahrhunderts?

Sie haben heute Morgen trotz bester Vorsätze keinen „herabschauenden Hund“ vor dem Start ins Büro oder Homeoffice geschafft? Im ersten Meeting machte sich schon die verspannte Kiefer- und Schultermuskulatur bemerkbar. Danach einen Kaffee, die Wasserflasche hatten Sie vergessen. In der kurzen Pause mussten Sie am Smartphone ein paar private Dinge regeln? Wenn Sie dann bei der konzentrierten Bildschirmarbeit Kopfschmerzen bekommen, könnte man das als „Kopfschmerzen des 21. Jahrhunderts“ bezeichnen. Natürlich ist das keine medizinische Diagnose – aber doch ein Hinweis, dass Ihre Beschwerden etwas mit diesem Lebensstil zu tun haben könnten. Kopfschmerz-technisch handelt es sich dabei meist um Spannungskopfschmerzen oder Migräne, mit denen unsere Körper auf solche Überlastungen reagieren. Da die Anzahl der Kopfschmerz-Betroffenen weltweit zunimmt, beschäftigt sich auch die Forschung mit diesem Thema.

Kopfschmerz des 21. Jahrhunderts

75% der erwachsenen Bevölkerung weltweit litten im Jahr 2020 an primären Kopfschmerzstörungen – also solchen, die nicht Folge einer anderen Krankheit sind. Die Häufigkeit von Kopfschmerz und die Belastung der Betroffenen steigen an. Ein internationales Forscherteam wählte für diese Entwicklung den Begriff „21. Century Headache: Kopfschmerz des 21. Jahrhunderts“. Damit sind Kopfschmerz-Phänomene gemeint, die mit dem veränderten Lebensstil im 21. Jahrhundert in Verbindung gebracht werden. Eine eigene Krankheit ist 21st Century Headache aber nicht. Diese Merkmale haben die Forscher herausgefunden:

Bei Kopfschmerzen des 21. Jahrhunderts leiden Lebensqualität und Produktivität

Sie als Betroffene wissen, wie belastend Kopfscherzen sein können. Nicht nur der Schmerz quält, sondern auch der Alltag ist deutlich eingeschränkt. Wenn Sie sich zum wiederholten Mal krankmelden müssen, es nicht zum Sport schaffen und ein Abendessen absagen müssen, auf das Sie sich gefreut hatten, leidet die Lebensqualität.

Über das persönliche Erleben hinaus haben Kopfschmerzen aber auch eine sozio-ökonomische Dimension:

  • Wer mit Kopfschmerzen arbeitet, ist schnell abgelenkt und kann sich schlecht konzentrieren.
  • Nur 50 % der Kopfschmerz-Geplagten schaffen an einem solchen Tag ihr normales Arbeitspensum.
  • Ebenso ist die Abwesenheit wegen Kopfschmerzen ein Problem: Etwa 22 % der Migräne- und 10 % der Spannungskopfschmerz-Betroffenen fehlen mehrere Tage im Jahr wegen ihrer Beschwerden.

Der Produktivitätsverlust kann durch Begleiterscheinungen von Kopfschmerzen verstärkt werden: Betroffene berichten von Ängsten, Vermeidungsverhalten und reduzierten Sozialkontakten.

Welche Ursachen und Trigger haben Kopfschmerzen des 21. Jahrhunderts?

Kopfschmerzen des 21. Jahrhunderts sind oft ein Symptom, das sich aus vielen Komponenten zusammensetzt, die ursächlich zusammenwirken:

  • zu langes Sitzen in derselben Haltung
  • immer mehr Multitasking
  • Mangel an Frischluft
  • Bewegungsmangel

Häufige Auslöser von Kopfschmerzen des 21. Jahrhunderts sind:

Wann sollte ich bei Lifestyle Kopfschmerzen zum Arzt?

Sie waren mit Ihren Kopfschmerz-Beschwerden noch nicht in ärztlicher Behandlung? Damit sind Sie nicht allein: Studien zeigen, dass 80 % der Migräne- und 60 % der Spannungskopfschmerz-Betroffenen keinen ärztlichen Rat suchen. Dabei gibt es wirksame Behandlungsmöglichkeiten.

Eine fachärztliche Behandlung wird als nicht notwendig erachtet. Stattdessen wird die Selbstbehandlung mit rezeptfreien Schmerzmedikamenten bevorzugt.

Treten Kopfschmerzen oder Migräne jedoch häufiger auf, sollten Sie mit ärztlicher Unterstützung nach den Ursachen suchen und eine individuelle Behandlung beginnen.

Was kann ich gegen Kopfschmerzen des 21. Jahrhunderts tun?

Sie sind den negativen Folgen des digitalen Lebens nicht hilflos ausgeliefert. Hier sind ein paar Empfehlungen, wie Sie Stress abbauen und den gesundheitsschädlichen Tendenzen entgegenwirken können. So sorgen Sie für sich selber und wirken Kopfschmerzen entgegen:

Bauen Sie Stress ab

Reizüberflutung kann man durchaus eindämmen. Dabei können sinnvolles Zeit- und Selbstmanagement gute Dienste leisten:

  • Schalten Sie überflüssige Störquellen aus, indem Sie technische Geräte stummschalten.
  • Reduzieren Sie das Multitasking und arbeiten Sie Ihre Aufgaben nacheinander ab. Untergliedern Sie sie gegebenenfalls in Teilaufgaben.
  • Entlasten Sie Ihr Gedächtnis und verwenden Sie ein Ordnungssystem.

Achten Sie auf Ihre Ernährung

Eigentlich ist eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise ganz einfach: Verwenden Sie überwiegend frische Lebensmittel. Obst und Gemüse liefern reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Essen Sie Fleisch in Maßen und meiden Sie stark vorgefertigte Speisen, die häufig Farb- und Konservierungsstoffe, Glutamat oder andere chemische Zusätze enthalten. Entscheiden Sie sich öfter mal für Vollkornprodukte und gesunde Fette aus Nüssen, Fettfisch und Olivenöl.

Überwinden Sie Ihren inneren Schweinehund

Schon mäßige Bewegung tut dem Körper gut und kann Glückshormone freisetzen. Es muss ja kein Hochleistungssport sein! Versuchen Sie sich insgesamt mehr zu bewegen. Nützen Sie öfters mal die Treppe statt den Aufzug oder schwingen Sie sich aufs Fahrrad, statt ins Auto oder öffentliche Verkehrsmittel zu steigen. Günstig sind auch Ausdauersportarten an der frischen Luft wie Joggen, Nordic-Walking oder auch Spazierengehen.

Schlafen Sie ausreichend und regelmäßig

Last but not least sollten Sie darauf achten, regelmäßig ausreichend viel zu schlafen, denn auch Schlafmangel sowie Rhythmusänderungen beim Schlaf (z. B. durch Schichtarbeit) gelten als Trigger für Kopfschmerzen. Der individuelle Schlafbedarf ist von Mensch zu Mensch zwar leicht unterschiedlich. Weniger als 7 Stunden täglich sollten es jedoch langfristig nicht sein, damit Sie sich dauerhaft ausgeruht fühlen und so Kopfschmerzen durch Müdigkeit vermeiden, Stress abbauen und leistungsfähig bleiben.

Welche Medikamente können mir helfen?

Bei Kopfschmerzen des 21. Jahrhunderts gibt es auch ohne Rezept Linderung und Abhilfe: Schmerzmittel mit Koffein aus der Apotheke sind dabei besonders schnell wirksam. 
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